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Unsere Reiseroute

Unsere Reiseroute

Eigentlich wollte ich ja hier im Blog einen Live-Tracker einbinden, so dass man erkennen kann, wo wir uns aktuell befinden. Klappt aber leider mit dem Gerät dass ich verwende nicht. Deshalb habe ich jetzt hier mal eine Karte eingebaut, die wenigstens unsere bisherigen Wegpunkte aufzeigt. Ich werde versuchen, sie so zeitnah wie möglich zu aktualisieren.

Wenn ihr auf die Marker klickt, erscheint der Name der entsprechenden Stadt und evtl. noch zusätzliche Infos. Sollte auch auf dem Handy funktionieren, falls nicht, lasst mal Rückmeldungen da.

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Ivanovo Bulgarien – Besuch bei Milcho und im Felsenkloster

Ivanovo Bulgarien – Besuch bei Milcho und im Felsenkloster

Milcho habe ich vergangenes Jahr in einem Reiseforum „kennengelernt“ und ihm versprochen, dass wir auf unserem Reiseweg bei ihm vorbei kommen. Gesagt, getan und praktischerweise vermietet er auch ein paar Zimmer und so haben wir uns gleich bei ihm eingemietet. Schon 100 Kilometer vor Ivanovo bekam ich die erste Nachricht mit einer Wegbeschreibung von Google Maps von ihm aufs Handy.

Und von da an quasi im 25-Kilometer-Takt, damit wir auch sicher den Weg finden würden. Nun ja, Ivanovo ist zwar nur ein kleines Dorf unweit der rumänisch-bulgarischen Grenze, aber auch mit unserer Navigation hätten wir sicher zu ihm gefunden. Und als wir dann relativ früh um 15 Uhr bei ihm ankamen, da stand er schon am Tor und winkte.

Nach der überaus herzlichen Begrüßung lotste er uns erstmal hinter das Haus, öffnete eine furchtbar quietschende Hoftür und winkte uns mit den Motorrädern in den Innenhof hinein. Nachdem wir dann unser Gepäck abgeladen hatten, zeigte er uns unsere Zimmer und wir richteten uns auf die Schnelle provisorisch ein. Kein 3-Sterne-Hotel, aber alles da was benötigt wird und ländlich gemütlich.

Beim anschließenden Begrüßungskaffee im Garten hinter dem Haus ging es dann ziemlich lustig zu. Denn Milcho spricht zwar ein paar Brocken Englisch, aber unser Gespräch wurde zu 90% nur per Übersetzungs-App geführt. Er mit seinem Handy, wir mit meinem Handy. Es funktionierte aber wirklich erstaunlich gut und so haben wir dort noch eine ganze Weile gesessen, erzählt, Kaffee, selbstgemachten Fruchtsaft aus dem 5-Liter-Beutel (Apfel-Traube – seeeehr lecker) uns später dann auch Bier und Wein getrunken. Dazu ein paar leckere Kleinigkeiten wie Brot, Käse und verschiedene Wurstsorten.

Und so haben wir dort noch ein paar Stunden gesessen, bis A. fast die Augen zugefallen sind. Pappsatt haben wir uns dann in die Zimmer verzogen und sind schlafen gegangen. Das Frühstück am nächsten Tag fiel aus, weil wir beide noch satt vom Vortag waren. Deshalb haben wir bei Milcho nur Kaffee getrunken. Bulgarisch – schwarz und stark. Ich mag das ja, A. musste sich den Schwarzen allerdings mit 2 Löffeln Zucker erst trinkbar machen.

Anschließend sind wir dann ins nicht weit entfernte Russe gefahren, haben uns dort mit etwas Bargeld versorgt und uns beide mit einer Teigtasche, gefüllt mit Schafskäse, in einen nahegelegenen sehr schönen Park gesetzt. Und als wir da gerade 5 Minuten saßen, kam ein älterer Mann vorbei und sprach uns auf Deutsch an, ob die in Sichtweite geparkten Motorräder unsere wären. und so kamen wir ins Gespräch…

Während wir unsere Teigtaschen verdrückten erzählte er uns, dass er Kunstmaler sei und auch länger In Deutschland, in Frankfurt. gelebt hätte. Es entspann sich ein nettes, längeres Gespräch über Gott und die Welt. Als er sich dann nach einer guten Dreiviertelstunde verabschiedete, machten wir uns auch auf den Weg, denn wir wollten uns noch die Felsenkirche von Ivanovo ansehen.

Also wieder zurück nach Ivanovo und kurz vor dem Ort links auf einen Schotterweg abgebogen. Diese knapp 5 Kilometer lange Straße hatte bis zum Tal hinunter hatte alles zu bieten: Auf Schotter folgte glatter teer, danach Wellblech und zum Schluss noch ein paar Schlaglöcher, wo man einen Smart drin verschwinden lassen konnte.

Als wir am Eingangsbereich ankamen, kamen uns 2 Reisebusse entgegen und wir fuhren auf den Parkplatz und waren die einzigen Fahrzeuge, die dort parkten. Und es stellte sich heraus, dass wir zu dem Zeitpunkt auch die einzigen Besucher waren. Sehr gut, denn anstellen war noch nie meine Stärke! Die Frau am Eingangsbereich des Geländes bot uns an, auf unsere Helme und Jacken aufzupassen und dieses Angebot nahem wir dank der Temperaturen und der vor uns liegenden Kletterpartie dankend an.

Denn um in die Felsenkirche zu gelangen heißt es erst einmal, etwa 150 Meter Höhenunterschied über schmale Waldwege zu erklettern. Was wir dann auch in Angriff nahmen. Oben angekommen waren wir dann allerdings auch ziemlich außer Puste. Am Eingang der Felsenkirche wurden wir von einem Mann per Handschlag begrüßt, der uns auf Englisch die Geschichte der Kirche erzählte und uns dabei durch die Höhle führte.

Eigentlich ist es ein Gruppe von Kirchen und bereits ab dem Ende des 12. Jahrhunderts bewohnten einzelne Eremiten die natürlichen Höhlen dieser Berge und gruben dabei einzelne Kammern in den weichen Kalkstein. Der Eremit Ioakim gründete aus den einzelnen Kammern das Kloster Erzengel Michael, in dem einzelne Räume durch Gänge miteinander verbunden wurden. Viele dieser Gänge sind allerdings im Lauf der Zeit wieder eingestürzt.

Die zentrale Klosterkirche die wir uns angesehen haben ist der Jungfrau Maria geweiht und wird in Bulgarien nur „Zarkwata“ – die Kirche – genannt. Im Jahr 1979 wurden die Felsenkirchen von Iwanowo durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Soviel zur Geschichte…

Nach der interessanten Führung hieß es nun für uns, über hunderte Treppenstufen wieder nach unten zu stiefeln. Während wir unten noch etwas getrunken haben, fragte Milcho schon per WhtasApp nach ob wir Hunger hätten und er uns etwas kochen solle. Ich erwähnte ja schon, eine Seele von Mensch… Brauchte er aber nach kurzem Blick zu A. nicht, uns fehlte irgendwie der richtige Appetit.

Am späten Nachmittag sind wir dann wieder zu Milcho gefahren, haben uns aus den Klamotten geschält und erstmal eine Dusche gegönnt. Anschließend haben wir dann wieder im Garten zusammen gesessen und Milcho tischte uns wieder ein paar Kleinigkeiten auf. A. hatte in Russe noch 2 Flaschen bulgarischen Wein gekauft, die sich die beiden dann gegönnt haben. Während ich mich lieber noch mit ein paar Bierchen schadlos gehalten habe.

Am nächsten Tag habe ich schon in aller Herrgottsfrühe die beiden Mopeds startklar gemacht. Die Verabschiedung von Milcho fiel genauso herzlich aus wie die Begrüßung und ich habe ihm versprochen, auch weiterhin Kontakt zu halten. Per Sprach-App ja kein Problem, während A. und ich doch mit dem bulgarischen Alphabet so unsere Probleme haben. Da ich gerne noch in Richtung Sofia gefahren wäre, A. aber gerne ans Schwarze Meer wollte, haben wir Streichhölzer gezogen.

Es geht weiter ans Schwarze Meer, nach Skorpilovtski in der Nähe von Varna. Nachfolgend wie immer noch ein paar Fotos, wenn ihr ins Bild klickt, öffnet sich der Bildbrowser.

BMW
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Burg Bran – Zu Besuch bei Dracula

Burg Bran – Zu Besuch bei Dracula

Am Ostersonntag sind wir nach Bran gefahren, um uns mal Burg Bran oder auch die Törzburg, der Sage nach der Heimat des Grafen Dracula, anzusehen. Eigentlich hatten wir dieses Datum mit Bedacht gewählt, denn die Osterfeiertage werden traditionell in Rumänien sehr festlich im Kreis der Familie begangen. Und da um die Jahreszeit noch nicht so viele Touristen hier weilen, sollte das doch der Perfekte Termin sein.

Doch es war schon ein ziemlicher Schock, als wir bei der Einfahrt nach Bran sahen, was für ein Rummel dort herrschte. Tourismus pur, die kitschigsten „Andenken“ die man sich denken kann und das natürlich zu komplett überteuerten Preisen. Einzig die Parkgebühren waren im vertretbaren Rahmen und da der jugendliche Held an der Einfahrt des Parkareals offensichtlich keine Lust hatte, einen seiner freien Parkplätze durch 2 Motorräder blockieren zu lassen, wurden wir kurzerhand auf den Behindertenparkplatz gleich bei der Einfahrt gelotst. So genau nimmt man das in Rumänien nicht…

Die Tickets konnten ganz praktisch am mehrsprachigen Automaten geordert und bezahlt werden. Der abfotografierte QR-Code sicherte dann die Eintrittskarte auf dem Handy. Dann hieß es, sich eine etwa 80-100 Meter lange Steigung hochzuarbeiten. Wobei schleichen wahrscheinlich die bessere Wortwahl wäre, denn genauso lang war auch die Schlange vor uns. Eigentlich hatte ich schon da keine Lust mehr, mir die Burg Bran auch von innen anzusehen.

Mir ist zwar klar gewesen, dass eine mittelalterliche Burg keinen riesigen Eingangsbereich haben konnte, doch trotzdem demoralisierte mich der Menschenauflauf vor uns etwas. Doch nach einer guten Dreiviertelstunde hatten wir es dann doch geschafft und wälzten uns mit dem Publikumsstrom eine Treppe hoch durch eine schmale Eingangstür.

Wobei, schmal und eng ist in der Burg Bran eigentlich fast alles. Kleine Zimmerchen, schmale Gänge und noch schmalere Treppen auf- und abgänge. Für Fotos zu machen musste man immer die Gelegenheit nutzen, dass einem weniger als 5 Personen vor der Linse herumliefen, weshalb die Fotogalerie am Ende dieses Beitrags auch nicht so üppig ausfällt. Am besten hat mir Burg Bran noch von außen gefallen, wie sie da so malerisch auf dem Dietrichstein thront.

Insgesamt gesehen waren wir schon ein wenig enttäuscht. Was uns aber etwas entschädigt hat war die Hin-und Rückfahrt. Da ging es nämlich über eine ziemlich kurvenreiche und wunderschöne Passstraße zwischen Siebenbürgen und der Walachei, bei der man sich teilweise vorkam als wäre man in Bayern. Nur in den kleinen Dörfern musste man teilweise etwas auf der Hut sein, denn es kam mehrfach vor, dass Pferde oder Kühe unseren Weg kreuzten. Und die obligatorischen Hunde, die auch teilweise mitten auf der Straße lagen.

Und in fast jeder Ortschaft konnte man diese wirklich wunderschönen, orthodoxen Kirchen bewundern. Man könnte hier fast nach jedem Kilometer anhalten und Fotos machen, doch das würde nicht nur den Rahmen sprengen, wir kämen dann auch kaum von der Stelle. Deshalb nur ein paar Eindrücke.

Das war dann quasi unser Abschluss in Rumänien oder speziell in Siebenbürgen. Uns hat es sehr gut gefallen, wir haben überall und ausnahmslos freundliche und hilfsbereite Leute getroffen. Unsere Vermieterin Ana in Cisnadie hatte uns an diesem Sonntag eigentlich noch zur Osterfeier im Familienkreis eingeladen, weil wir aber zu spät aus Bran zurückkamen und noch unsere Abreise für den nächsten Tag vorbereiten mussten, haben wir das schweren Herzens abgesagt.

Wir haben uns hier jederzeit wohl und willkommen gefühlt und wer weiß, vielleicht kommen wir ja nochmal nach Rumänien. Man soll nie nie sagen…

Berge
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Sibiu/Hermannstadt

Sibiu/Hermannstadt

Gestern ging es dann nach Sibiu/Hermannstadt. Von unserem „Wohnort“ Cisnadie mal gerade 11 Kilometer entfernt, sprich eine Viertelstunde Fahrt. Deshalb hatten wir auch reichlich Zeit, die Stadt mit ihren vielen alten Häusern zu erkunden. Auch in Sibiu war erfreulich wenig los, aber das wird ab Mai anders werden, wie wir in einem Gespräch mit einem Einheimischen erfuhren.

Denn Sibiu gilt als die Perle von Siebenbürgen. Die Stadt ist durch ihre Altstadt bekannt, eine Hinterlassenschaft der sächsischen Siedler aus dem 12. Jahrhundert. Das Ganze wird umrahmt von mittelalterlichen dicken Mauern und Wehrtürmen. Übrigens sprechen viele in Hermannstadt auch gut deutsch, und nicht nur die ältere Generation. Wie wir gestern bei einem Gespräch mit ein paar Jugendlichen erfahren haben, ist Deutsch sogar noch in einigen Schulen Umgangssprache.

Die Lügenbrücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Die Brücke wurde 1859 in der Friedrichshütte in Hessen hergestellt und war die erste gusseiserne Brücke in Rumänien. Weil sie auch die erste Brücke war, die nicht auf Pfeilern stand, wurde sie „Liegebrücke“ genannt. Aus „liegen“ wurde irgendwann „lügen“, so die bekannteste Legende.

Und ich ärgere mich gerade darüber, dass von den knapp 70 Fotos die ich gestern gemacht habe, 2 nichts geworden sind: Die von der Lügenbrücke. Voll ins Gegenlicht geknipst, Pech gehabt. Eine kleine Auswahl der mehr oder minder gelungenen Fotos gibt es wieder am Ende des Beitrags.

Sibiu selbst ist – abgesehen von seiner wirklich schönen Altstadt – eine typisch rumänische Stadt. Von moderner Architektur bis typisch russischem Plattenbau ist alles vertreten. Und die Rumänen selbst bezeichnen Sibiu als ihre schönste Stadt. Was uns übrigens in allen Städten die wir hier in Rumänien besucht haben aufgefallen ist, dass die Straßen und Gehwege immer sehr sauber sind.

Wer mal hier in der Gegend unterwegs sein sollte, dem können wir Hermannstadt nur wärmstens ans Herz legen. Eine Besichtigung ist die Altstadt allemal wert! Für und geht es heute an unserem letzten Tag in Cisnadie/Heltau noch zu einem Trip nach Brasov, etwa 120 Kilometer von hier. Dort werden wir uns die Burg Bran ansehen, die Heimat des Fürsten Dracula. Und am Ostermontag fahren wir dann über die nächste Grenze – Bulgarien.

Sibiu-Altstadt
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