Vorbereitungen und Gedanken
Zentralasien gehörte bis dato noch nicht zu meinen Reisezielen und deshalb habe ich mir nicht nur diverse Seiten im Netz angesehen und gespeichert, sondern mir auch ein wenig Reiselektüre in Form von Reiseführern zugelegt. Schließlich will man nicht komplett unvorbereitet in ein solches Unternehmen starten.
Dort sind zum Beispiel Orte beschrieben, die ich mir unbedingt ansehen möchte und die wichtigsten Infos habe ich mir mal in Evernote gespeichert. Auch diverse Sehenswürdigkeiten oder besonders schöne Gegenden stehen in jedem Fall auf der Bucket List. Doch ich möchte auch nicht zu viel planen und werde statt dessen das meiste alles auf mich zukommen lassen.
Denn wie sagte schon Wilhelm Busch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Trotzdem habe ich mir diese Reiseführer über die ehemaligen sowjetischen Staaten alle schon mehrfach zu Gemüte geführt und finde meistens immer noch etwas, was zumindest eine Notiz wert ist. Man könnte ja vielleicht doch…
Eine zweite große Quelle sind natürlich die Reisevideos von mehreren Reisenden, nicht nur mit dem Motorrad, die ich mir bei YouTube angesehen habe. Da bekommt man erstmal richtig ein Gefühl dafür, was da noch alles vor einem liegt. Denn es wird nicht nur über geteerte Straßen gehen, dann kann ich auch daheim bleiben und Autobahnkilometer abspulen. Gerade diese Passagen, die man eben nicht jeden Tag fährt, die machen für mich auch den Reiz dieser geplanten Reise aus.
Zu den Vorbereitungen gehört übrigens auch im Sommer noch ein langes Wochenende mit einem Offroad-„Trainingslager“ in Niedersachsen. Denn der geneigte Mopedfahrer bevorzugt ja eigentlich festes Geläuf unter den Gummis, Feldwege gehören da höchstens mal dazu, wenn das Navi versagt hat. Und ich denke, dass man bei so einem Enduro-Training zumindest die grundsätzlichen Fahrtechniken im Gelände lernen sollte. Was mit Sicherheit nicht den ein oder anderen Umfaller verhindern wird, vor allem mit einem Motorrad, dass noch reichlich beladen ist.
Im Laufe des Jahres stehen noch ein paar Schutzimpfungen auf dem Terminkalender und Ende des Jahres nochmal ein Generalcheck beim Leibarzt des Vertrauens, schließlich ist man nicht mehr das jüngste Fohlen auf dem Acker. Der liebe Herr Gott hat mich zumindest bis heute davor bewahrt, irgendwelche Pillen oder sonstiges dem Astralkörper zuführen zu müssen und das darf auch gerne noch lange so bleiben.
Trotzdem werde ich mich auch mal beraten lassen, was man an medizinischer Grundversorgung neben dem Erste-Hilfe-Set mitnehmen sollte. Wegen der Höhe, schließlich geht es bis auf fast 5000 Meter, wäre vielleicht ratsam? Brandsalbe, Kopfschmerztabletten, etc.? Nähzeug ist jedenfalls schon gebunkert aber ich hoffe nicht, das ich wie Rambo da selbst Hand anlegen muss. Naja, der Doc seinen Job gelernt, der wird mir sicher etwas vorschlagen.
Auch noch einiges Amtliches steht in diesem Jahr auf der Agenda. Neuer Reisepass, internationaler Führerschein, zusätzliche 2. Kreditkarte, Auslandskrankenversicherung und Carnet de Passage zum Beispiel. Die meisten erforderlichen Visa kann man relativ unproblematisch im Internet ordern, einige müssen auf dem längeren Dienstweg beantragt werden. Und dann noch die Frage, die mich schon länger bewegt: Komme ich überhaupt bis in die Mongolei?
Denn ein direkter Grenzübertritt von Kasachstan ist nur über China und Russland möglich. China scheidet für mich aus mehreren Gründen (zu teuer, zu viele Auflagen) aus, bleibt also nur noch Russland. Wie man in einschlägigen Foren lesen konnte, agieren die Russen im Moment ziemlich willkürlich. Bei einigen gab es keine Probleme, andere wurden zurück geschickt. Da ich generell eher positiv eingestellt bin, gehe ich aber davon aus das es klappt!
Tja, es schwirrt noch so einiges anderes im Kopf herum, das würde aber jetzt zu lang werden. Es ist noch ein gutes Jahr bis zur geplanten Abreise Zeit, Zeit die allerdings im Moment wie im Flug vergeht. Es kribbelt aber jeden Tag ein bisschen mehr…