Österreich 2022
Im Jahr 2022 haben wir mit mehreren Leuten eine Tour nach Österreich und Italien gemacht. Unser Hotel und Ausgangspunkt für die täglichen Touren war in Kötschach-Mauthen in Kärnten, unweit der italienischen Grenze.
In drei Wochen haben wir jede Menge sehr schöne Touren gefahren, die mir ausnahmslos gut gefallen haben. In den ersten Tagen haben wir einige der Kärtner Seen besucht, unter anderem ging es zum Faaker See, zum Millstädter See und zum Wörthersee, der zu unserem Erstaunen nicht so überlaufen war wie befürchtet. Das kann aber auch an den teilweise noch bestehenden Covid-Beschränkungen gelegen haben. Die waren im übrigen auch der Grund, warum wir uns eine Tour über den Wurzenpass ins nahegelegene Slowenien geschenkt haben, denn im Radio hörte man täglich von ein bis zwei Stunden Stau vor der Grenze.
Meine persönlichen Highlights waren die Touren durchs Maltatal über die Hochalmstrasse bis hoch zur imposanten Kölnbreinsperre auf knapp 2000 Metern, Österreichs höchste Talsperre. Und natürlich eine Fahrt über die ca. 35 Kilometer lange Nockalmstrasse zwischen Innerhaus und der Ebene Reichenau. Genau genommen war es nicht nur eine Fahrt, denn die Strecke hat uns so gut gefallen, dass wir sie gleich auch wieder in die Gegenrichtung unter die Räder genommen haben.
Auch die Fahrt hoch zum Großglockner war ein Highlight. An diesem Tag war auf der Straße relativ wenig los, was ich auch schon anders erlebt habe. Ebenfalls anders erlebt habe ich allerdings auch, dass es vor nicht allzu langen Jahren dort oben mal einen gewaltigen Gletscher gab, der sich allerdings sehr zurückgebildet hat. Deutlich zu erkennen war dies an der Gletscherbahn, die nun an einer kleinen „Pfütze“ und viel Geröll endet.
Unseren Ausgangspunkt Kötschach-Mauthen haben wir auch deshalb ausgesucht, weil man relativ nah an der italienischen Grenze war. Quasi vom Hotel aus links abgebogen und den kurvigen Plöckenpass hochgefahren, an dessen Gipfelpunkt sich die – unbesetzte – italienische Grenze befand. Die Abfahrt auf der italienischen Seite war allerdings mit der Goldwing etwas tricky, denn die Serpentinen waren schon sehr eng. Bei Innenkurven half da nur weit genug ausholen…
In Italien haben wir ebenfalls mehrere Tagestouren gefahren, so unter anderem eine Tour ins knapp 200 km entfernte Venedig und natürlich durch die knapp 50 km entfernten Dolomiten. Grödnertal, Sellajoch, Pustertal, aber auch eine Rundreise über den Nassfeldpass über Paluzzo, Tolmezzo, Val d’aupa, Hermagor, durch das wunderschöne Lesachtal mit seinen noch 5 aktiven Wassermühlen zurück nach Kötschach.
Allerdings habe ich mit der dicken Schrankwand auch für große Augen gesorgt. Unsere BMW R1250GS-Fraktion wollte an unserem drittletzten Urlaubstag einige sehr kleine Pässe auf italienischer Seite fahren. Von eventuell etwas schlechteren Straßen, die die beiden erwähnten, lässt sich natürlich ein alter Mann auf einer Schrankwand nicht abschrecken. Wir haben vorher einen Treffpunkt oben an einer Hütte ausgemacht, die Route festgelegt und dann habe ich die 2 erstmal abdampfen lassen.
Zuerst wurde die „Strasse“ hoch zur Hütte nur enger, anschließend hatten sie auch noch vergessen zu teeren. Und knapp 7 Kilometer vor unserem Zwischenziel wurde der Schotter immer grober und die Straßenführung ging mächtig steil nach oben. Der einzige Rückweg wäre jetzt gewesen, die ganze Fuhre wieder rückwärts den Berg runterrollen zu lassen, das war aber keine Option. Also Augen zu und durch hoch mit der Fuhre.
Umso mehr habe ich den Beifall der anwesenden Straßenenduro-Fraktion genossen, als ich mit knapp 9 Zentnern unterm Hintern und laut kreischenden Motorlüftern an der Ausflugshütte angehoppelt kam. Bei einigen kalten Getränken und etwas Fachsimpelei wurde mir dann auch von meinen GS-Kollegen versichert, dass die Abfahrt auf der anderen Seite nach knapp 3 Kilometern wieder geteert wäre. Was ich dann auch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen habe…
Alles in allem ein sehr schöner Urlaub, zu dem auch die Atmosphäre in „unserem“ Bikerhotel entscheidend beigetragen hat. Urlaub unter Gleichgesinnten – sehr zu empfehlen!
Nachfolgend noch eine kleine Bildergalerie, ein Klick ins Foto macht das ganze auch etwas größer.